KMD Klaus Mathis
Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft mbH



 
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Hier finden Sie, falls vorhanden, ausgewählte Artikel, insbesondere zu börsenpolitischen Themen und solchen, die über oder von der KMD berichten:

Ihr KMD GmbH Team!

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Rheinische Post 02. April 2012
Von Thorsten Breitkopf

50 Jahre an der Börse Düsseldorf

Für viele Finanzakteure ist Klaus Mathis das Gesicht der Börse Düsseldorf. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag. Seine Heimat liegt in Baden-Württemberg. Exakt heute vor fünf Jahrzehnten startete Mathis an der Börse Düsseldorf. Der gelernte Kaufmann bekam eine Stelle bei der Deutschen Girozentrale. 1964 wurde Mathis Mitarbeiter bei den Kursmaklern. Sechs Jahre später wurde er Kursmaklerstellvertreter, 1977 schließlich amtlicher Kursmakler. Er gründete die „Klaus Mathis Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft (KMD)“, die er bis heute leitet.

Mathis‘ Schwerpunkt liegt auf dem Handel mit Anleihen, also festverzinslichen Wertpapieren, die an der Düsseldorfer Börse notiert sind. Über seinen Job hinaus engagierte sich Mathis für seine Zunft, wurde Vorsitzender der Maklerkammer, Mitglied des Börsenrates, Funktionär und angesehener Experte in Maklerverbänden.

Impulse setzte Mathis bei der Einführung des elektronischen Handels. So entwickelte er etwa das „Makler Trading Informationssystem“ MATIS, das erste elektronische außerbörsliche Handelssystem Deutschlands. Es gilt unter Fachleuten als Vorbild für das heutige Standardhandelssystem Xetra. Seit Jahren kämpft Klaus Mathis für eine faire, ehrliche und transparente Börsenpreisbildung. Dabei scheut der jetzt 70-Jährige keine Konflikte. Weggefährten bescheinigen ihm, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Seine Kommentare in Fachmedien sind geschätzt – bisweilen auch gefürchtet. Klaus Mathis lebt mit seiner Familie in Meerbusch.

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Börsen-Zeitung 30. März 2012

Klaus Mathis 70

Nur wenige Menschen können auf eine ähnlich lange Börsenkarriere zurückblicken wie der Düsseldorfer Wertpapiermakler Klaus Mathis. Mathis, Gründer und Leiter der KMD Klaus Mathis Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft, der am Montag seinen 70. Geburtstag feiert, ist seit nunmehr 50 Jahren an der Düsseldorfer Börse aktiv.

Vor genau einem halben Jahrhundert begann er seine Karriere als Mitarbeiter der Deutschen Girozentrale. Doch schon im Jahr 1964 wurde er Mitarbeiter bei den Kursmaklern. 1970 wurde Mathis Kursmaklerstellvertreter, 1977 amtlicher Kursmakler. Mathis hat sich in seiner langen Laufbahn vor allem auf den Rentenhandel fokussiert. Später wurde er Vorsitzender der Düsseldorfer Kursmaklerkammer und Mitglied des Börsenrates der Düsseldorfer Börse.

Auf anderen Gebieten hat er sich einen Namen über Düsseldorf hinaus gemacht. So engagiert er sich seit Jahrzenten in Maklerverbänden für die Belange seiner Zunft. Darüber hinaus hat er wesentliche Impulse zur Elektronisierung des Börsenhandels in Deutschland gesetzt. So entwickelte Mathis mit dem Makler Trading- und Informationssystem MATIS das erste deutsche elektronische außerbörsliche Handelssystem. Ein besonderes Herzensanliegen ist ihm die faire, ehrliche und transparente Börsenpreisbildung. Mathis scheut sich nicht, offen seine Meinung zu sagen und unbequeme Wahrheiten auszusprechen.

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Rheinische Post vom 30. April 2010

Von Thorsten Breitkopf


Kritik an Rating-Agenturen


Die Rating-Agenturen sind wegen der Herabstufungen der Bonitätsbewertungen für Portugal und Spanien erneut unter Beschuss geraten. Wurde ihnen in der Bankenkrise vorgeworfen, komplexe Kreditprodukte zu lange zu gut bewertet zu haben, lautet die Kritik jetzt, sie hätten aus Panik in der Griechenland-Krise den Daumen über die beiden defizitären Euro-Länder voreilig gesenkt.

Das was der TÜV für Autos ist, das sind die Rating-Agenturen für die Finanzwelt. Sie beurteilen, wie gut die Bonität eines Landes oder eines Wirtschaftsunternehmens ist. Dazu vergeben sie Noten, vergleichbar mit Schulnoten. Das Rating Deutschlands liegt bei AAA, was der Schulnote "eins", oder gar "eins plus" entspricht. Griechenland hat die Note BB+, dass wäre in der Schule eine glatte "fünf". Nach diesem Rating bemessen sich die Kosten der Finanzierung. Je schlechter die Note, umso höher werden die Zinsen für den Schuldner. Der Zins gleicht so das Risiko eines Kreditausfalls aus.

Die Finanzwelt wird beherrscht von den drei großen Agenturen Standard & Poor's, Moodys und Fitch - alle aus den USA. Anders als bei Schulnoten ist die Verschlechterung, beispielsweise von eins auf eins minus bereits eine Nachricht, die großes Misstrauen auslöst.

Bislang werden die Rating-Agenturen nicht staatlich überwacht. Dabei existiert ein fataler Interessenkonflikt: "Sie werden von denen bezahlt, die sie auch bewerten sollen", erklärt der Düsseldorfer Börsenmakler Klaus Mathis. "Die Agenturen handeln nach dem Motto, Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing. Und das ist gefährlich." Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble spielte gestern die Bedeutung der Agenturen herunter. "Es ist kein Marktteilnehmer daran gehindert, Rating-Agenturen nicht so ernst zu nehmen, wie es heute getan wird", sagte Schäuble.

Mathis, der viele Jahres professionell mit Anleihen handelte, sieht diese Einstellung allerdings mit Skepsis. "Die Börsen nehmen ihre Bewertungsfunktion für Finanzprodukte nicht mehr wahr. Deshalb sind Ratings sehr wichtig", so Mathis. Allerdings würden die großen Agenturen nicht ausreichend kontrolliert. Als erste Region weltweit wird die Europäische Union die Agenturen ab Ende 2010 einer Kontrolle unterwerfen. Doch können die Aufseher damit nicht in die Bewertung selbst eingreifen. Ziel der vor rund einem Jahr verabschiedeten Verordnung ist es, Entscheidungsgrundlagen der Agenturen offen zu legen und die Qualität der Bewertungen von Kreditprodukten zu verbessern.


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Rheinische Post 12. September 2009

Von Thorsten Breitkopf

Wo ist das ganze Geld hin?

Knapp 10,5 Billionen Dollar hat die Krise bislang gekostet. Das haben die Experten der Commerzbank jüngst ausgerechnet.
Eine unvorstellbar große Zahl: 10 500 Milliarden oder eine 105 mit elf Nullen. Aber wo ist das ganze Geld geblieben?

Hat es etwa jemand versteckt? Ist es tatsächlich verbrannt, wie viele schreiben, oder sitzt einer gemütlich am Strand mit unseren Billionen? Wer hat also das Geld? Börsianer haben eine einfache und zynische Erklärung:
"Das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anders." Stimmt das, und wer ist der andere? Tatsache ist: Es stimmt teilweise.
Verschiedene, wirklich existierende Menschen, haben das Geld. Zum Beispiel der Bauunternehmer in der amerikanischen Provinz, der seinem Kunden vor zwei Jahren am Stadtrand von Huntsville oder Springfield ein Häuschen gezimmert hat. Die Bank hatte dem Häuslebauer Kredit gegeben, und der hat davon den Bauunternehmer bezahlt - ganz einfach. Und dann ist da noch der Banker, der dem Häuslebauer zu seinem Kredit verholfen hat. Der hat eine Provision erhalten, und wenn er sie nicht in einem windigen Immobilienfonds angelegt hat, dann hat er das Geld auch heute noch.
Es gibt noch viele mehr, die sich einen Teil der 10,5 Billionen unter den Nagel gerissen haben. Doch sollte man nicht vorschnell mit einem Urteil sein. Wenn sich nämlich der Bauunternehmer aus Huntsville oder Springfield von seinem Verdienst einen schmucken neuen Liebherr?Bagger gekauft hat, dann steckt ein Teil des verschwundenen Schatzes auch in deutschen Sparschweinen. Globalisierung sei Dank. Sind damit die Profiteure der Mega?Krise ausfindig gemacht? Nein. Denn der Bauarbeiter und der Liebherr?Mechaniker haben nur einen Mini?Anteil am Billionen?Batzen. Wo ist also der Rest?
In fast allen Tageszeitungen war es zu lesen: "Das Geld ist verbrannt." Ein 10,5?Billionen?Dollar?Feuer etwa? Trotz stetig steigender Heizölkosten wird jedem schnell klar: Verbrannt ist das Geld sicher nicht. Es ist viel trauriger. Das Geld war nie wirklich da, sagen Börsenexperten. "Ein großer Teil der Summe, die immer wieder als der große Preis der Krise beziffert wird, ist fiktiv und hat gar nicht existiert", sagt der angesehene Düsseldorfer Börsenmakler Klaus Mathis. Doch wie konnte dieser Trugschluss passieren? Das Geld, gar nicht da? Die Erklärung ist einfach. Banken und Firmen haben ihr Vermögen einfach zu hoch eingeschätzt.
Und das nicht einmal auf illegalem Wege oder mit böser Absicht. Die amerikanische Art, eine Bilanz aufzustellen, macht das möglich. Denn die geht bei der Berechnung des Firmenvermögens von Marktpreisen aus. Einmal im Jahr schauen die Buchprüfer ins Depot und zählen alles zusammen. Sagen wir einfach, sie finden 1000 Aktien der Firma X. Dann blicken sie an die Börse und stellen fest, dass die Aktie der Firma X heute 100 Dollar wert ist. Dann wird der Taschenrechner gezückt und festgestellt, dass diese Position heute 100 000 Dollar kostet. Und das schreiben die Buchhalter dann in die Bilanz. Die Krux ist nur: An der Börse wurden nur ein paar der Millionen Aktien der Firma X tatsächlich gehandelt. Der Preis, der an der Börse erzielt wird, ist unter Umständen gar nicht repräsentativ. Die Firma X ist vielleicht viel weniger wert, und an der Börse wurde nur gezockt darauf, dass sie irgendwann mal mehr wert wein könnte.
Ein Beispiel: Im Kreis Olpe gab es im Jahr 2005 einige Dutzend gebrauchter Golf IV. Bei einem Internetauktionshaus wurde ein Golf IV versteigert - so wie auch an der Börse Aktien versteigert werden. Der Golf IV erzielte einen Rekordpreis von 190 000 Euro. So viel Geld für ein abwrackreifes Anfänger?Auto? Hintergrund des Spitzenpreises: Der Golf hatte früher einmal Josef Ratzinger gehört. Der wurde im gleichen Jahr Papst, der Preis für den grauen Volkswagen stieg in schwindelnde Höhen. Dürfen sich die übrigen Olper Alt?Golf?Besitzer nun freuen, weil der Wert von alten Vierergolfs in sechsstellige Bereiche gerückt ist? Natürlich nicht, denn der Preis für den Golf war nicht reell, sondern ein Preis von Spekulanten, die den Wagen vielleicht noch teurer an einen Papst?Fan verkaufen wollten. Der Wert solch alter Karossen liegt tatsächlich bei ein paar hundert oder tausend Euro, je nachdem wie gut der Wagen noch aussieht, oder ob man ihn noch ausschlachten kann. Und sicher wäre auch kein sauerländischer Golf?IV?Fahrer auf die Idee gekommen, sein Vermögen nun kräftig nach oben aufzurunden, weil er das gleiche Auto fährt wie früher der Papst. Die amerikanischen Bilanzierungsregeln erlauben aber genau dieses Vorgehen.
Es werden sicherlich mehr Aktien einer Firma an der Börse gehandelt als Papstautos im Internet verkauft werden. Aber Fakt ist, dass nur ein Bruchteil der existenten Aktien einer Firma wirklich über die Börsentheke gehen. Dennoch wird der Preis dieses kleinen Aktienpakets zur Wertermittlung des ganzen Vermögens herangezogen. Und genau diese Art, eine Bilanz aufzustellen, ist unter dem Namen IFRS auch in Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren schwer in Mode gekommen. Und als schließlich an den Börsen das Gerücht umging, die Papiere der Firma X seien eigentlich nicht mehr als zehn Dollar wert, und der Preis daraufhin fiel, mussten die Firmen das auch in ihre Bilanzen schreiben. 90 Euro weniger pro Aktie, das macht für unser Depot mit 1000 Aktien einen Verlust, oder besser: eine Abschreibung von 90 000 Euro.
Das Geld ist nicht weg, es hat auch kein anderer - es war nie da.
Jetzt sagen die Skeptiker, vielleicht war das Geld nur an der Börse fiktiv, aber die Geldmenge, die von den Zentralbanken ermittelt wird, die ist doch auch gesunken. Wo ist jetzt dieses Geld hin? Und auch dafür gibt es eine Erklärung. Bei der Geldmenge werden neben Scheinen und Münzen auch noch die Spareinlagen, das Geld auf Girokonten und bestimmte Kredite mitgezählt. Geld entsteht nicht nur dadurch, dass in Frankfurt oder New York die Notenpresse angeworfen wird. Geld entsteht auch durch die Banken selbst. Und das funktioniert so: Man stelle sich vor, auf einer Insel leben nur drei Menschen. Einer von ihnen hat 100 Euro. Dann wäre die Geldmenge in dieser Mini?Volkswirtschaft exakt 100 Euro. Jetzt leiht der Erste dem Zweiten 90 seiner Euros, dann gibt es schon 190 Euro. Und wenn der Zweite dem Dritten davon nochmal 80 Euro leiht, dann gibt es schon 270 Euro auf der Insel. Fachleute nennen das Giralgeldschöpfung. So ist das auch bei den echten Banken. Die verleihen das von den Kunden geliehene Geld weiter und weiter und schaffen somit Geld.
Zurück zur Insel. Wenn der erste Inselbewohner jetzt dem zweiten nicht mehr vertraut, weil der ein elender Zocker ist, dann holt er sich sein Geld zurück. Und der Zweite muss es dem Dritten wieder wegnehmen, um es dem Ersten zurückzugeben. Am Ende hat der Erste wieder seine 100 Euro, und die anderen nichts mehr. Und die Geldmenge auf der Insel ist wieder bei 100 Euro. Genau das ist unter den echten Banken passiert. Weil sie sich untereinander nicht mehr vertrauen, leihen sie sich auch kein Geld mehr, und die Geldmenge sinkt rapide.
Hat jetzt noch jemand außer den amerikanischen Bauunternehmern und den Bankern von den 10,5 Billionen Dollar profitiert? "Ja", sagt Börsenmakler Mathis. "Profitiert hat der Glückspilz, der für einen Schnäppchenpreis die Immobilie des amerikanischen Häuslebauers gekauft hat, nachdem der nicht mehr zahlen konnte. Der hat vielleicht für 100 000 Dollar ein Haus gekauft, das bald schon wieder 200 000 Euro wert sein könnte."
Das Geld ist also doch nicht verschwunden, es versteckt sich nur eine Weile.

Erscheinungsdatum: 12.09.2009 Rheinische Post Düsseldorf

 

 

 

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KMD klagt gegen Düsseldorfer Börse
Maklerunternehmen beantragt Aufhebung des Ablehnungsbescheids und Zuteilung von Skontren

Börsen-Zeitung, 14.1.2009
ck Frankfurt - Der neuerliche Skontrenstreit zwischen der KMD Klaus Mathis Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft und der Börse Düsseldorf wird nun ebenfalls vor Gericht ausgetragen. KMD teilte mit, dass sie jetzt Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf gegen den Marktbetreiber eingereicht hat.

Damit setzte sich die KMD gegen die rechtswidrige Verweigerung einer Zuteilung von Skontren (Wertpapiermandate für Makler) und damit gegen ihren vollständigen Ausschluss von der Skontroführung an der Düsseldorfer Börse ab dem 1. Januar 2009 zur Wehr, erklärte das Maklerunter-nehmen. Die Düsseldorfer Börse hatte bei der Neuzuteilung der Skontren den Antrag der KMD auf erneute Zuteilung ihrer Skontren abgelehnt. Sie erklärte, dass sie die Skontroführer-Gesellschaften hinsichtlich ihrer finanziellen Ausstattung, ihrer Zuverlässigkeit und ihrer technischen Infrastruktur geprüft habe. Die Firmen Schnigge und Baader hätten in allen drei Bereichen die Anforderungen erfüllt, KMD habe bezüglich der technischen Infrastruktur keine abschließend zufriedenstellenden Informationen gegeben.

"Sachfremde Erwägungen"

KMD erklärt nun, dass die Börsengeschäftsführung aus "sachfremden Erwägungen" bestrebt sein, die Anzahl der Skontroführer an der Düsseldorfer Börse auf zwei zu begrenzen. Dabei bediene sie sich rechtwidrig des Mittels, der KMD als zugelassener Skontroführerin keine Skontren zuzuteilen. Tatsächlich stehe der Börsengeschäftsführung keine Rechtsgrundlage für einen derartigen Eingriff in die grundrechtlich geschützte Berufsfreiheit eines zur Skontroführung zugelassenen Handelsteilnehmers zu. Dies hätten bereits das Verwaltungsgericht Frankfurt und der Hessische Verwaltungsgerichtshof im vorangegangenen Rechtsstreit gegen die Frankfurter Wertpapierbörse entschieden.
Die von der Börsengeschäftsführung vorgeschobenen Gründe seien nicht stichhaltig. Dies gelte insbesondere für den Vorwand, die KMD erfülle nicht die an die Übernahme der Skontroführung gestellten fachlichen Voraussetzungen. Die KMD übe die Skontroführung seit mehr als 20 Jahren aus und sei hierzu nachweislich auch künftig ohne Weiteres in der Lage. Unter anderem beantragt die KMD, dass die Düsseldorfer Börse den Ablehnungsbescheid aufhebt und dem Maklerunternehmen Skontren des regulierten Marktes "in einem ausrechende Deckungsbeiträge ermöglichenden Umfang" zuteilt.
In dem ersten Rechtsstreit mit der Düsseldorfer Börse geht es um Skontren für Anleihen der Hypothekenbank in Essen und der WL-Bank, die von der Düsseldorfer Börse zum Jahreswechsel 2007/08 KMD entzogen und der mittlerweile von Baader übernommenen DBM Deutsche Börsenmakler GmbH zugewiesen wurden. Der entsprechende Prozess hat noch nicht stattgefunden.

 

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Düsseldorf, den 12. Januar 2009
Presseerklärung

Klage gegen die Börse Düsseldorf (VG Düsseldorf, 20 K 8611/08)

Am 9. Dezember 2008 hat die KMD Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft mbH (KMD) beim Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage gegen die Börse Düsseldorf eingereicht. Mit ihrer Klage setzt sich die KMD gegen die rechtswidrige Verweigerung einer Zuteilung von Skontren und damit gegen ihren vollständigen Ausschluss von der Skontroführung an der Börse Düsseldorf ab dem 1. Januar 2009 zur Wehr.

Die Börsengeschäftsführung ist aus sachfremden Erwägungen bestrebt, die Anzahl der Skontroführer an der Börse Düsseldorf auf zwei zu begrenzen. Dabei bedient sie sich rechtswidrig des Mittels, der KMD als zugelassener Skontroführerin keine Skontren zuzuteilen. Tatsächlich steht der Börsengeschäftsführung keine Rechtsgrundlage für einen derartigen Eingriff in die grundrechtlich geschützte Berufsfreiheit eines zur Skontroführung zugelassenen Handelsteilnehmers zu. Dies haben bereits das Verwaltungsgericht Frankfurt und der Hessische Verwaltungsgerichtshof in einem vorangegangenen Rechtsstreit gegen die Frankfurter Wertpapierbörse entschieden.

Auch die von der Börsengeschäftsführung vorgeschobenen Gründe erweisen sich als nicht stichhaltig. Dies gilt insbesondere für den Vorwand, die KMD erfülle nicht die an die Übernahme der Skontroführung gestellten fachlichen Voraussetzungen. Die KMD übt die Skontroführung seit mehr als 20 Jahren aus und ist hierzu nachweislich auch künftig ohne weiteres in der Lage.

KMD Klaus Mathis
Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft mbH

Düsseldorf, im Dezember 2008
Information

Die KMD Klaus Mathis Kursmakler- und Wertpapierhandelsges.mbH hat am 9.12.2008 Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf gegen die Börse Düsseldorf eingereicht und beantragt:

1. den Ablehnungsbescheid der Beklagten vom 17. November 2008 aufzuheben und die Beklagte zu verpflichten, den Antrag der Klägerin auf Zuteilung von Skontren im Präsenzhandel des regulierten Marktes der Börse Düsseldorf vom 22. Oktober 2008 unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts mit der Maßgabe neu zu bescheiden, dass die Beklagte der Klägerin Skontren des regulierten Marktes in einem ausreichende Deckungsbeiträge ermöglichenden Umfang zuzuteilen hat,

2. a) die Allgemeinverfügung der Beklagten vom 17. November 2008 betref-fend die Zuteilung der Skontren im Präsenzhandel des regulierten Mark-tes an der Börse Düsseldorf für die Zeit vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 insgesamt aufzuheben, soweit nach Ziffern 2 und 3 der Allgemeinverfügung der Baader Bank AG und der Schnigge Wertpa-pierhandelsbank AG Skontren zugeteilt wurden.

2. b) hilfsweise für den Fall, dass das Gericht die in der Allgemeinverfügung der Beklagten vom 17. November 2008 getroffenen Regelungen für untrennbar miteinander verbunden hält:
die Allgemeinverfügung der Beklagten vom 17. November 2008 betreffend die Zuteilung der Skontren im Präsenzhandel des regulierten Marktes an der Börse Düsseldorf für die Zeit vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 insgesamt aufzuheben,

3. das vorliegende Verfahren mit dem Verwaltungsstreitverfahren Az. 20 K 6319/07 gemäß § 93 VwGO zu verbinden.

Nähere Informationen erhalten Sie bei den Geschäftsführern der KMD-GmbH:
(0211-8902-252 Alfred Neuhaus und 8902-153 Klaus Mathis)


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Noch mehr Streit um Skontren

Borsen-Zeitung 6.12.2008

Die Börse spricht - wieder einmal - über Skontren. Die Verteilung dieser Maklermandate für einzelne Wertpapiere sorgt erneut für Streit. Im November vermeldete die Baader Bank AG einen großen Erfolg am Düsseldorfer Platz. Zum 1. Januar erhalte man 981 zusätzliche Anleiheskontren am Regulierten Markt. Einem entsprechenden Antrag von Baader sei stattgegeben worden. Baader werde dann auch das so genannte tägliche Fixing mit der Deutschen Bundesbank für öffentliche Anleihen durchführen.

Die Erfolgsmeldung verschweigt die Herkunft einiger der Mandate. Die Wertpapiere wurden bisher von der KMD Klaus Mathis Kursmakler- und Wertpapierhandelsgesellschaft mbH betreut, die 1995 von dem Kursmakler Klaus Mathis gegründet wurde, der bereits seit Anfang der siebziger Jahre in Düsseldorf aktiv ist und einen guten Ruf genießt, wie Brancheninsider betonen. Der Antrag von KMD auf erneute Zuteilung der Skontren ist von der Börse Düsseldorf abgelehnt worden. Für die KMD, zusammen mit Baader und Schnigge eine von nur drei Skontroführer-Firmen, die noch in Düsseldorf aktiv sind, ist dies ein sehr schwerer, existenzbedrohender Schlag. Auf Anfrage wollte sich Klaus Mathis zu dem Vorgang nicht näher äußern. Das begründete er mit einer laufenden rechtlichen Prüfung des Vorgangs.

Die Geschäftsführung der Düsseldorfer Börse erklärt, dass die Skontroführer-Firmen hinsichtlich ihrer finanziellen Ausstattung, ihrer Zuverlässigkeit und ihrer technischen Infrastruktur geprüft worden seien. Schnigge und Baader hätten in allen drei Bereichen die Anforderungen erfüllt. KMD habe bezüglich der technischen Infrastruktur keine abschließend zufrieden stellenden Informationen gegeben.

Zwischen der KMD und der Düsseldorfer Börse gibt es bereits einen Rechtsstreit um Maklermandate. Zum Jahreswechsel 2007/ 2008 entzog die Düsseldorfer Börse dem Maklerunternehmen die Skontren für Anleihen der Hypothekenbank in Essen und der WL-Bank und wies sie der DBM Deutsche Börsenmakler GmbH zu, die mittlerweile von Baader übernommen worden ist. Begründet wurde diese Entscheidung mit entsprechenden Wünschen der Emittenten. Dagegen hat KMD am Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage erhoben. Der Prozess lässt allerdings noch auf sich warten.

Wie in Maklerkreisen zu hören ist, begründet die Börse ihre Entscheidung damit, dass KMD zum 1.Februar 2009 in neue Räumlichkeiten umzieht und keine hinreichenden Angaben zum neuen Zustand vorlägen. Außerdem fehlt KMD ein Limit-Kontroll-System. Bislang wurde es KMD durch Schnigge zur Verfügung gestellt. Schnigge hat die entsprechende Vereinbarung dem Vernehmen nach jedoch vor wenigen Wochen gekündigt.

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Börsenzeitung vom 14.02.2008
Mathis besteht auf Anleihen-Mandate
Makler fordert Börse Düsseldorf zu Dialog auf

ckFrankfurt - Die KMD Klaus Mathis Kursmakler- und Wertpapier-handelsgesellschaft pocht auf die Rückgabe der Anleiheskontren (Maklermandate), die ihr zum Jahreswechsel an der Börse Düsseldorf entzogen worden sind. Das geht aus der Begründung der am Verwaltungsgericht Düsseldorf erhobenen Klage hervor.

Die Börse sei ihrer Organisationsverantwortung in Bezug auf die Skontrenverteilung nicht gerecht geworden. Die Verteilung lasse kein System erkennen. Auch habe die Geschäftsführung erklärtermaßen selber keine Vorstellung von der wirtschaftlichen Bedeutung der von ihr verteilten Skontrengruppen. KMD fordert eine nachvollziehbare und transparente Ordnung für die Skontrenverteilung. Mit der Befolgung von Emittentenwünschen - der Entzug der Skontren ist auf Wunsch der Hypothekenbank in Essen und der WL-Bank erfolgt - komme ein nicht in der Börsenordnung geregeltes Kriterium zur Anwendung. Gerade nach Umsetzung der Finanzmarktrichtlinie und der damit bezweckten Stärkung des Anlegerschutzes könne ein Emittentenwunsch keine Berechtigung als Verteilungskriterium beanspruchen. Maßgebend sei allein das Ziel bestmöglicher Orderausführung. Ferner sei bei der Entscheidung über die Verteilung von Skontren darauf zu achten, dass die Neutralität der Skontrenführung gewährleistet werde.

Die Maklerfirma ist der Auffassung, dass an der Düsseldorfer Börse kein Qualitätswettbewerb unter den Skontroführern stattfindet. Die Skontrenverteilung berücksichtige nicht die Preisfeststellungstätigkeit der Skontroführer und die jeweilige Preisqualität. Bessere Skontroführerleistung werde nicht belohnt und schlechte Skontroführerleistung nicht sankioniert. Wenn die Börse Düsseldorf im zunehmend verschärften Wettbewerb unter den Börsen bestehen wolle, müsse sie gerade in diesem Punkt mit der Marktentwicklung Schritt halten, wenn nicht gar eine Vorreiterrolle übernehmen. Maßstab für die Skontrenverteilung könne nur die Preisqualität sein.

"Unsere Klage dient dem Ziel einer Stärkung des Börsenplatzes Düsseldorf", so KMD, die erklärt, zu bedauern, vor Gericht gehen zu müssen. Für einen konstruktiven Dialog mit der Börse Düsseldorf stehe KMD weiterhin zur Verfügung.

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F A Z vom 12.2.2008
Ein Makler klagt gegen die Börse Düsseldorf
Wertpapierhändler Klaus Mathis erhebt schwere Vorwürfe und beklagt viele Versäumnisse


hlr. FRANKFURT, 11. Februar. Die Börse Düsseldorf nimmt ihren Werbeslogan offenbar ernst: "Börse Düsseldorf: Hier wird gehandelt", wirbt das Herzstück des Finanzplatzes Nordrhein-Westfalen. Nur habe sie in einem Fall voreilig und falsch gehandelt, meinte Klaus Mathis, Geschäftsführer der Wertpapierhandelsgesellschaft KMD, und erhob im Dezember Klage vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf. Am Montag reichte er die Begründung ein. Damit ist der juristische Schlagabtausch eröffnet.

Jahrelang hatte Mathis den Börsenhandel mit Anleihen der Essen Hyp betreut. Im September wollte diese jedoch den Makler wechseln und die Skontroführung - so heißt im Börsenjargon die Handelsbetreuung von Aktien, Anleihen oder anderen Wertpapieren durch einen Börsenmakler - einem anderen Makler übertragen. Die Börse Düsseldorf kam diesem Wunsch nach und entzog Mathis die Skontroführung, um sie der DBM Deutsche Börsenmakler anzuvertrauen.
"Das ist ein empfindlicher Schlag für uns", sagte Mathis am Montag. Noch tiefer als die wirtschaftlichen Einbußen schmerzt ihn ein verletztes Rechtsempfinden: Mathis, seit vielen Jahren engagierter Mitstreiter der deutschen Börsenpolitik, will nicht hinnehmen, dass sich die Emittenten an der Börse Düsseldorf selbst ihren Betreuer aussuchen können. "Die Neutralität der Skontroführung muss gewährleistet bleiben", meint Mathis. Der Wunsch eines Emittenten dürfe kein Kriterium für die Verteilung der Skontren sein. Tatsächlich soll der Skontroführer ein neutraler Vermittler zwischen dem Emittenten und den Käufern der Wertpapiere sein.
Der Vorstand der Börse Düsseldorf, Dirk Elberskirch und Thomas Dierkes, sieht die Lage jedoch anders: "Wir haben unser Verfahren zur Skontroverteilung ordentlich durchgezogen", sagte Dierkes. Seit vielen Jahren seien die Wünsche der Emittenten mitentscheidend. "Dieses Vorgehen hatte Herr Mathis auch immer mitgetragen", meinte Elberskirch. "Uns scheint, dass sich Herr Mathis hier um 180 Grad gedreht hat."
Der Finanzplatz Düsseldorf ist zurzeit ohnehin in der Defensive. Nicht nur die West LB und IKB sind angeschlagen. Auch die Bedeutung der Börse Düsseldorf ist gesunken. Bis Mitte der neunziger Jahre war sie hinter Frankfurt der zweitwichtigste deutsche Finanzplatz. Doch Börsen wie Stuttgart, Berlin oder München, die damals unter ferner liefen rangierten, haben sich auf die Bedürfnisse der Privatanleger ausgerichtet und sind an Düsseldorf vorbeigezogen. Zerrüttete Verhältnisse an seiner Börse sieht der Vorstand jedenfalls nicht. Gerichtliche Auseinandersetzungen kämen unter Freunden eben manchmal vor, sagt Dierkes.

Text: F.A.Z., 12.02.2008, Nr. 36 / Seite 20


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Handelsblatt v. 04.01.2008
Broker klagt gegen Börse Düsseldorf
Börsenmakler KMD wehrt sich gegen den Entzug von Betreuermandaten von Anleihen

Frankfurt. Die Verteilung von Betreuermandaten für Wertpapiere an den deutschen Börsen wird in diesem Jahr erneut die Gerichte beschäftigen. Der Kursmakler KMD hat Klage gegen den Entzug der Betreueraufträge (sogenannte Skontren) für die Anleihen zweier Banken gegen die Börse Düsseldorf eingereicht.

Die Börse hatte KMD die Anleiheskontren der Hypothekenbank in Essen (Essen Hyp) und der WL Bank auf Wunsch der Institute entzogen und einem Konkurrenten DBM zugeteilt. „Wir wollen uns dagegen wehren, dass Emittenten darüber bestimmen, wer Kurse für Anleihen stellt“, sagte KMD-Gründer Klaus Mathis zu der Klage. Denn dadurch gerate die Neutralität der Kursfeststellung in Gefahr. Zudem bedrohe die Entscheidung rechtswidrig die Existenz von KMD. Wann die Klage vom Verwaltungsgericht verhandelt wird, ist unklar. Die Klagebegründung steht noch aus.

An den deutschen Präsenzbörsen werden die Kurse von Wertpapieren nach wie vor von Brokern (sogenannten Skontroführern) festgestellt, die faire Kurse garantieren sollen. Dies ist für die Makler eine wichtige Einnahmequelle, weshalb der Entzug und die Neuverteilung immer wieder ein Streitpunkt zwischen Börsen und Brokern ist. Zuletzt hatte der Frankfurter Makler Renell in einem langen Gerichtsverfahren die Frankfurter Börse gezwungen, ihm gegen ihren Willen Skontren zuzuteilen.

Börse weist Vorwürfe zurück

Die WL Bank und die EssenHyp wollten sich zu ihrer Entscheidung im Fall KMD Verfahrens nicht äußern. Eine Essen Hyp-Sprecherin betonte jedoch, dass man keinen Einfluß auf die Art der Kursfeststellung nehmen wolle. In einem Schreiben des seit kurzem vollständig zur Commerzbank gehörenden Instituts an KMD wird der Schritt mit Kostengründen und der Vereinfachung der Abwicklung von Börsengeschäften begründet.

Die Börse Düsseldorf sieht sich mit ihrer Entscheidung im Recht. Es sei durch Zustimmung des Marktausschusses genehmigte Übung den Wunsch einer Bank, die Wertpapiere emittiert, Rechnung zu tragen. Zweifel an der Neutralität und der Eignung, die einem solchen Schritt entgegenstünden, bestünden nicht, heißt es in der Begründung gegenüber KMD. ben

 

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Financial Times Deutschland vom 3.12.2007
Düsseldorfer Börse droht Streit um Skontren
Ute Göggelmann

Der Düsseldorfer Börse droht ein Streit um die Verteilung der Skontren im Anleihehandel. Grund ist, dass die Börse der Maklerfirma KMD Klaus Mathis GmbH Mandate für Anleihen zu Jahresbeginn entzieht und der DBM Deutsche Börsenmakler GmbH zuweist. KMD und die Börse bestätigten am Freitag den Vorgang. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass KMD die Verwaltungsgerichte anrufen wird, um die Vergabekriterien für die Skontren klären zu lassen. "Ich habe in meiner langjährigen Berufspraxis noch nie erlebt, dass ein Emittent Einfluss auf die Skontrenvergabe hat", sagte KMD-Vorstand Klaus Mathis. An der Frankfurter Wertpapierbörse gab es in diesem Jahr einen ähnlichen Streit, dabei bemängelte das Gericht die bestehenden Vergabekriterien. Daraufhin mussten die Skontren neu verteilt werden.

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Börsenzeitung 30.11.2007
Makler KMD wehrt sich gegen Skontrenentzug
Papiere von Hypo Essen und WL Bank der DBM zugewiesen - Düsseldorfer Börse droht Rechtsstreit

Frankfurt - Das Thema Verteilung und Entzug von Skontren (Maklermandate für Wertpapiere) wird wahrscheinlich demnächst erneut die Gerichte beschäftigen. Die Börse Düsseldorf hat der Maklerfirma KMD Klaus Mathis GmbH Anleiheskontren entzogen und der DBM Deutsche Börsenmakler GmbH zugewiesen. Dagegen will sich KMD notfalls vor Gericht wehren.

Die Düsseldorfer Börse hat der KMD mitgeteilt, sämtliche Anleiheskontren der Hypothekenbank in Essen und der WL Bank, die die KMD als Skontroführerin betreut, zum 1. Januar 2008 der DBM Deutsche Börsenmakler zuzuweisen. Dagegen hat die KMD Widerspruch erhoben. Falls erforderlich will die KMD verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutz beantragen. KMD ist seit rund 30 Jahren als Skontroführerin an der Düsseldorfer Börse aktiv.

Emittentenwunsch

Die Umverteilung der Skontren erfolgt auf Wunsch der Emittenten. Die Hypothekenbank in Essen begründet ihr Ansinnen neben angestrebten Kostensenkungen (sowohl KMD als auch DBM betreuen Anleihen des Institutes) unter anderem damit, die DBM werde die Kurse der Anleihen nach ihren Vorgaben berechnen. Die Düsseldorfer Börse wiederum verweist auf eine seit dem Jahr 2002 geltende Beschlusslage, wonach bei der Skontrenverteilung der Emittentenwunsch zu beachten ist. Dies lassen die KMD-Anwälte nicht gelten. Sie argumentieren, dass der Emittentenwunsch ein rechtlich nicht haltbares Kriterium für die Skontrenverteilung sei. Weder das Börsengesetz noch die Düsseldorfer Börsenordnung sähen einen Emittenwunsch als ein zu berücksichtigendes Verteilungskriterium vor.

Es bestehe tendenziell die Gefahr einer Aushöhlung der gesetzlich vorgegebenen Neutralität der Skontroführung. Insbesondere sei eine Einflussnahme des Emittenten auf die Preisfeststellung mit den Pflichten des Skontroführers nicht zu vereinbaren. Nach Einschätzung der KMD verspielt die Düsseldorfer Börse mit ihrer Praxis der Skontrenverteilung zudem Chancen in dem durch die neuen Anforderungen an eine bestmögliche Orderausführung (Best Execution) begünstigten Wettbewerb unter den Börsenplätzen. Die Wahrung der Preisqualität setze eine vom Emittenten unabhängige Skontroführung voraus.

Die Skontrenverteilung war bereits Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) und der Maklerfirma Renell Wertpapierhandelsbank. Letztere klagte gegen eine Umverteilung, bei der sie sämtliche Skontren am Amtlichen und Geregelten Markt verlor. Die Deutsche Börse unterlag zweimal vor Gericht. Zuletzt erklärte das Frankfurter Verwaltungsgericht, dass die Mitte 2005 eingeführten Regeln zur Verteilung der Skontren, die den Ausschluss von Maklerunternehmen zulassen, sofern diese sich nach Maßgaben der FWB nicht qualifizieren, rechtswidrig seien, weil sie gegen die Grundrechte der Wettbewerbsfreiheit und der Berufswahl verstießen.